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02.11.2020

Gemeinsam Arbeit schaffen mit 8-Punkte-Plan

Die steigende Arbeitslosigkeit ist alarmierend, insbesondere auch, was die Jugend- und Frauenarbeitslosigkeit sowie der Menschen über 50 betrifft. Schenkt man den Prognosen Glauben, wird sich nach Ende der Kurzarbeit im Spätherbst/Winter die Krise noch mehr zuspitzen. Unter dem Titel „Gemeinsam Arbeit schaffen“ schlagen SPNÖ-Klubobmann Reinhard Hundsmüller und SPÖ-Vizebürgermeister Rainer Spenger nun einen 8-Punkte-Plan vor, der einerseits den Standort Wiener Neustadt stärken und andererseits Menschen wieder in Arbeit bringen soll. Ziel sind 1.000 neue Jobs in der Stadt. In diesem Zusammenhang fordern die beiden Politiker einen Schulterschluss zwischen Stadt, Land, Bund, AMS und Sozialpartnern und befürchten: "Bald wird schon jeder jemanden kennen, der arbeitslos geworden ist!“.


Konkret geht es Hundsmüller und Spenger um folgende Maßnahmen:

1. Hilfe für die "lost generation" durch:

  • Schaffung zusätzlicher Lehrstellen am Magistrat und in den Tochtergesellschaften - der Bund soll dabei 100% der Ausbildungskosten übernehmen.
  • Verlängerung des staatlichen Lehrlingsbonus von EUR 2.000,--/Lehrling für Betriebe, die während der Corona-Krise Lehranfänger einstellen, über den 31.10.2020 hinaus.
  • Bessere Auslastung der Kapazitäten der im Industrieviertel angesiedelten überbetrieblichen Lehrwerkstätten des BFI Niederösterreich.
  • Einrichtung eines Tagesbetreuungszentrums für Jugendliche ohne Lehrstelle, die ein Suchtproblem haben, in der Innenstadt, wo umfassende Betreuung (Verein "Jugend & Kultur", ärztliche Versorgung) und Information (AMS, etc.) angeboten wird.
  • Infooffensive an den Schulen (4. Klassen), um die bereits bestehenden, vielfältigen Angebote des AMS für Jugendliche besser bekannt zu machen

2. Unterstützung der Frauen durch Investitionen in die "Sorge-Arbeit":

  • Aufwertung der Berufsbilder im Gesundheits- & Pflegebereich: finanzielle Besserstellung, Attraktivierung der Arbeitsbedingungen, Imagekampagne.
  • Erweiterung der Kapazitäten für niederschwellige Pflegeausbildungen (z.B. Pflege-Assistenz, Ordinations-Assistenz)

3. Aufstockung des Personals beim AMS durch den Bund, damit die vielfältigen Aufgaben (u.a. Kurzarbeit) und Herausforderungen bewältigt werden könn

4. Etablierung eines Runden Tisches „Wirtschafts- & Arbeitsort Wiener Neustadt“ im Rathaus. Quartalsweiser Gedankenaustausch der wichtigsten Player bzw. Institutionen – potenzielle Teilnehmer: AMS, Sozialpartner, Magistrat, BFI, Fachhochschule, TFZ, RIZ, Mandatare aus Stadt & Bezirk, die größten Leitunternehmen

5. Implementierung einer Stelle für Pro-aktive und gezielte Betriebsansiedlungspolitik am Magistrat – finanziert über Eco Plus!

6. Einführung eines Bildungschecks für ArbeitnehmerInnen in der Höhe von EUR 100,-- durch die Stadt, um die berufliche Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten zu unterstützen (einkommensabhängig/bis zu EUR 2.000,-- brutto/Monat und einzulösen in sämtlichen Weiterbildungseinrichtungen wie Volkshochschule oder BFI)

7. Intensivierung der Ausbildung an der FH Wiener Neustadt in Richtung Technologie, Industrie 4.0 & Industrietechnologie - als Investition in die Zukunft der Betroffenen und in den Wirtschaftsstandort.

8. Vorziehen von lokalen Infrastrukturinvestitionen in der Stadt – unterstützt vom Bund und dem Land NÖ. Hier geht es insbesondere um innovativ-grüne Technik, wie Klimaschutz und erneuerbarer Energien (Fördermodell für Photovoltaik auf den Dächern der Stadt), sowie um die Bereiche Wohnbau, Digitalisierung, Infrastruktur und öffentlicher Verkehr sowie darum, in der Ausschreibungsunterlagen Langzeitarbeitslose und Frauen als Kriterien zu definieren.

„In dieser schwierigen Zeit sind beide Gebietskörperschaften gut beraten, an einem gemeinsamen Strang zu ziehen, um die Arbeitslosigkeit effizient zu bekämpfen. Aber auch der Bund ist gefordert, umgehend ein zweites Hilfspaket für die Kommunen zu fixieren und insbesondere konjunktur- und damit arbeitsmarktbelebende Maßnahmen einzuleiten“, so Reinhard Hundsmüller weiter.

Und Rainer Spenger abschließend: "Es braucht ein Bündel kleiner und großer Maßnahmen, um der Arbeitslosigkeit Herr zu werden. Dabei geht es nicht um Ideologie oder parteitaktisches Denken, sondern um Soforthilfe für Betroffene. Es ist zwar eine globale Krise, mit der wir konfrontiert sind, aber wir brauchen lokale Antworten. In letzter Konsequenz geht es nicht um anonyme Zahlen, sondern um Menschen und Familien, die in Armut abzugleiten drohen."